13.05.2024

Kirmes in Kempenich ist Traditionspflege pur

Der Zapfhahn ist im Kölschfässchen, Ortschef Dominik Schmitz hat es mit dem ersten Hammerschlag geschafft. Und schon floss bei herrlichem Wetter und regem Zuspruch das erste Kirmesbier.

Fotos: Hans-Josef Schneider


Vier Gruppierungen freuten sich über eine großzügige Spende aus der sogenannten Kirmes-Rücklage.


KEMPENICH. hjs. Die Kirmestage haben eindrucksvoll bewiesen: An einer Jahrhunderte alten Tradition festzuhalten und dabei auch neue Wege zu beschreiten, hat sich in Kempenich bewährt – die jüngsten Erfahrungen unterstreichen dies. Kommt dann nach tristen Wochen noch herrliches Frühsommerwetter hinzu, dann kann sich das entfalten, was Ortsbürgermeister Dominik Schmitz bereits im Vorfeld zu ahnen schien: gelebter Zusammenhalt der Ortsgemeinschaft in immer unsichereren Zeiten. Und dies gestaltet von der Ortsgemeinde, den Vereinen und vielen Helfern und Besuchern.

Schon beim Auftakt am Samstag füllte sich das Festareal vor der Leyberghalle nach und nach mit Besuchern, die keinesfalls nur wegen des Ausschanks von 40 Liter frischgezapften Kölschbiers zum Nulltarif gekommen waren, sondern bei einem Rundgang durch eine gut bestückte Budenstraße und vorbei an den beiden Fahrgeschäften die erste Neugier zu stillen und vielleicht auch das erste Kirmesgeld zu investieren. Kaum war der Getränkepavillon eröffnet, bildeten sich dort Ansammlungen von durstigen Menschen jeglichen Alters. Gekommen waren zudem jene Gruppierungen, die heuer mit einer finanziellen Unterstützung rechnen durften. Seit Jahren organisieren Kempenicher Ortsvereine die Ausrichtung der Kirmes und kümmern sich um Auf- und Abbau, Thekendienste oder allgemeine organisatorische Dinge.

Hier wird konstruktiv, erfolgreich und Hand in Hand zusammengearbeitet. Bereits seit Jahren werden die erwirtschafteten Überschüsse auf ein Gemeinschaftskonto eingezahlt als wirtschaftlicher Notgroschen für schlechter laufende Jahre. Aus diesem Topf werden auch immer wieder Teilbeträge an Vereine oder Gruppierungen ausgezahlt, die sich für das Allgemeinwohl verdient gemacht haben. Heuer erhielten der Förderverein Kreuzwäldchen, die Katholische Jugend (72-Stunden-Aktion), die Jugendfeuerwehr und die Blaubärchen einen finanzielle Zuwendung von 350 Euro für ihren Einsatz für ihren ehrenamtlichen Einsatz.

Am Abend ging es mit handgemachtem Coverrock der Band „Oben Ohne“ in der Leyberghalle weiter. Den Ausklang übernahm ein Party-DJ. Der Kirmessonntag stand ab 11 Uhr ganz im Zeichen von Frühschoppen und Kirmestreiben. Beeindruckend, dass in einem 2.000 Seelen-Dorf elf verschiedene Angebote für die echte Kirmesatmosphäre sorgten. Am Nachmittag dürfen sich die Besucher auf den Live-Auftritt der bekannten Mundartgruppe "Streuobst" aus Waldorf freuen.

Der Montag begann mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche, musikalisch gestaltet vom Männergesangverein Harmonie Kempenich. Anschließend fand nach traditionellem Brauch auf dem Friedhof die Kranzniederlegung der Ortsvereine mit Toten- und Gefallenenehrung statt. Von dort ging es zum Frühschoppen in die Leyberghalle. Hier sorgte "Kult-DJ Hein" für Stimmung. Gegen 16 Uhr übernahm das Duo „Glad Valley“ mit gekonnten Interpretationen bekannter Rock- und Pop-Musik das musikalische Kommando. Den Abschluss bildete am Kirmesdienstag der über die Grenzen von Kempenich hinaus bekannte und beliebte Krammarkt.

Quelle: Olbrück Rundschau

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